Leben an der Nordsee

Belgien und die Niederlande

Leben an der Nordsee
ART
Mi, 27.11.2024 | 18:35 - 19:20

Reisen (D 2024)

Breite Strände und Bettenburgen – so kennt man die kurze belgische Küste. In Westflandern betreiben Fischer ein uraltes Handwerk: das Krabbenfischen zu Pferd. Auf dem Rücken ihrer Vollblüter pflügen sie mit Netzen durch den Meeresboden, auf der Suche nach einer besonderen Köstlichkeit: Nordseekrabben. Auch Muscheln sind in Belgien beliebt – nur kamen die bisher alle aus den Niederlanden. Das soll sich jetzt ändern: Vor der Küste wird die erste Hochsee-Muschelfarm installiert. Ganz im Osten liegt der Nationalpark Het Zwin – Rastplatz für Tausende Zugvögel und Arbeitsplatz für Ornithologen, die hier Daten über die Vögel sammeln und dabei Zusammenhänge zwischen Klimawandel und Evolution studieren. Gleich hinter der Grenze zu den Niederlanden beginnt Zeeland – die Region an der Nordsee, die stark unter Sturmfluten zu leiden hatte. Die Dämme der gigantischen Deltawerke, eines Schutzsystems gegen Hochwasser und Sturmfluten, sind ein Bollwerk gegen das Meer und haben ganze Landstriche verändert. In Südholland, am Strand von Den Haag, versucht der Künstler Theo Jansen, seinen Strandskulpturen mit Hilfe des Windes Leben einzuhauchen. Das ist nicht immer leicht, denn seine Kreaturen sind riesig und die Elemente launisch. Weiter nördlich in der Marinestadt Den Helder trainiert Gert-Jan Wit für seine Überquerung des Ärmelkanals. Noch schwimmt er an der niederländischen Küste, aber in wenigen Tagen will er es von Dover nach Calais schaffen. Die Reise endet auf der westfriesischen Insel Schiermonnikoog. Dort ist Thijs de Boer zu Hause, ein leidenschaftlicher "Strandräuber", der seit 50 Jahren Schätze sammelt, die die Nordsee anspült.