Die Magie der Vögel
Tiere (A 2023)
Millionen von Menschen beobachten in ihrer Freizeit Vögel und treten so in Kontakt zur Natur. Die Forschung zeigt: Es baut Stress ab und macht glücklich. Eine intakte, artenreiche Natur fördert das Wohlbefinden. Sogar Vogelgesang wird mit unserer Zufriedenheit in Verbindung gebracht. Ist das der Grund, warum sich so viele Menschen für die Vogelwelt begeistern? Welche anderen Motive machen uns zu "Birdwatchern"? In der Dokumentation erzählen "Birdwatcher" von der Magie des Gefiederten und wie sich die Vogelbeobachtung auf sie auswirkt: Profis genauso wie Amateure, eine Umweltpsychologin und einer der renommiertesten Vogelmaler der Welt. Sie alle haben ihren eigenen Zugang zur Naturbeobachtung. Leander Khil ist Naturschutzbiologe, Fotograf und Autor vieler Vogelbücher. Seine Faszination für Tiere zeichnete sich schon in früher Kindheit ab und ging ihm bis heute nicht verloren – im Gegenteil. Die Vögel sind sein "roter Faden", um Lebensräume kennenzulernen, Zusammenhänge in der Natur und die Probleme zu verstehen, mit denen sich Tiere und Pflanzen konfrontiert sehen. Nicht nur in ihrer Heimat Kärnten ist Käthe Schroll auf der Suche nach Vögeln unterwegs. Die Pensionistin beobachtet sie schon seit Jahrzehnten, stets als Hobby. Während der Zugzeit sind es die Rastvögel, die sie hinaus in die Natur ziehen. Jeden Tag können andere Gäste in ihrem Beobachtungsgebiet am Völkermarkter Stausee auftauchen. Der ungarische Vogelmaler Szabolcs Kókay hat es mit seiner Kunst zu Weltruhm gebracht. Nur die besten ihres Fachs verfolgen eine Vollzeitkarriere in diesem Metier. Aus einem Beobachtungsversteck malt er Kampfläufer, die gerade in einem Feuchtgebiet rasten. Nach dieser Pause werden sie weiterziehen, mehr als 10.000 Kilometer weit in ihre sibirischen Brutgebiete. Katharina Schabl arbeitet als Naturführerin im burgenländischen Seewinkel. Dort ist die Vogelwelt besonders artenreich und spektakulär. Die vielen Touristinnen und Touristen, die der Natur und der seltenen Vögel wegen dorthin kommen, sind ein Wirtschaftsmotor für die Region. Ihre Liebe zur Vogelwelt geht aber weit über den Beruf hinaus: Was im eigenen Garten als Jugendliche begann, setzt sie heute nach Feierabend fort. Nach ihrer letzten Vogeltour mit Gästen – samt Sichtung des spektakulären Bienenfressers – zieht sie selbst los und findet den größten Falken Österreichs. Wissenschaftliche Bestätigung dafür, dass sich der Kontakt mit der Natur positiv auf den Menschen auswirkt, kommt aus der Umweltpsychologie. Leonie Fian forscht in diesem Bereich, erklärt die Mechanismen dahinter und die besondere Rolle der Vögel in der Umweltpsychologie. In den Hügeln außerhalb von Klagenfurt erleben Kinder einen besonderen Kindergartenalltag. Im Waldkindergarten werden Wertschätzung für Tiere und Pflanzen vorgelebt und der natürliche Wissensdrang der Kinder unterstützt. Naturerlebnisse stehen dort auf der Tagesordnung – Vogelbeobachtung inklusive. Christoph Roland beobachtet beruflich Vögel. Der starke Ausbau erneuerbarer Energien bringt Umweltschutzkonflikte mit sich, die auch Vögel betreffen. Um die Gefahr von neu gebauten Windkraftanlagen für bedrohte Arten möglichst geringzuhalten, werden Landschaftsabschnitte vor dem Bau auf das Vorkommen von Vögeln untersucht.