Apocalypse Now – Final Cut

Apocalypse Now – Final Cut
ARD
So, 14.07.2024 | 00:45 - 03:35

Drama (USA 1979/2019)

Während des Vietnamkriegs erhält Captain Willard einen Sonderauftrag: Er soll den desertierten Colonel Kurtz aufspüren und liquidieren. Angeblich hält dieser sich mit seiner Einheit im kambodschanischen Dschungel verborgen. An Bord eines Patrouillenbootes machen sich Willard und seine Leute dorthin auf. Am Ende ihrer Odyssee erreichen sie die leichenübersäte Steinzeitwelt des wahnsinnig gewordenen Elite-Offiziers, der alle Regeln der Zivilisation außer Kraft gesetzt hat. Mit "Apocalypse – Final Cut", der neuesten Version seines Meisterwerks, die Francis Ford Coppola erstmals 2019 auf dem Tribeca Film Festival vorstellte, vermittelt Coppola einen realistischen Eindruck vom moralisch zweifelhaftesten Krieg, den die USA je führte. Die ursprüngliche Kurzfassung vermochte dies nur bedingt. Saigon, 1969. Nach Wochen der Untätigkeit wird Captain Willard (Martin Sheen) ins vietnamesische Hauptquartier der CIA gerufen. Der vom Krieg gezeichnete Soldat, für das zivile Leben längst untauglich geworden, erhält einen prekären Spezialauftrag. Es geht um den hoch dekorierten, vormals geachteten Walter E. Kurtz (Marlon Brando), ein Absolvent der elitären Militärakademie in Westpoint. Der Colonel ist unkontrollierbar geworden, er behandelt seine Einheit wie eine Privatarmee und lässt sich im kambodschanischen Dschungel wie ein Gott verehren. In den Augen der militärischen Führung ist Kurtz verrückt geworden, Willard soll ihn finden und töten. Mit einer Handvoll Soldaten macht er sich in einem kleinen Patrouillen-Boot auf den Weg. Je weiter die Männer auf ihrer Flussfahrt kommen, desto unwirklicher erscheint ihnen das Kriegsgeschehen. Wenn der zynische Colonel Kilgore (Robert Duvall) ein ganzes Dorf ausradiert lässt, nur damit seine Leute surfen können – wie verrückt mag dann erst Kurtz sein? Nach einer gespenstischen Zwischenstation bei französischen Plantagenbesitzern trifft Willard schließlich auf einen Eingeborenenstamm und einen völlig überdrehten amerikanischen Fotoreporter (Dennis Hopper). Der Wegrand ist mit aufgespießten Köpfen gesäumt und in den Bäumen hängen Leichen: Das Herz der Finsternis. Joseph Conrads Romanklassiker "Herz der Finsternis" inspirierte Francis Ford Coppola zu diesem epochalen Kriegsdrama. Das Bild der brennenden Baumreihe, zu dem "The End" von The Doors erklingt und das Hubschraubergeschwader, das zu Wagners Walkürenritt einen Angriff fliegt: Nie zuvor war Kino so spektakulär. Neben dem unvorstellbaren Grauen beschwört Coppola die schreckliche Faszination dieses Kriegs, weswegen "Apokalypse Now" auch kritisiert wurde. Die Zuschauer sahen 1979 aber nur eine Kurzversion: Der Ausnahmeregisseur hatte sich für seine künstlerische Verwirklichung hoch verschuldet und musste, um das Risiko eines Misserfolgs zu minimieren, sein ausuferndes Werk an die Konventionen kommerzieller Kinoverwertung anpassen. Zwei Jahrzehnte später präsentierte Coppola eine überarbeitete Schnittfassung, in die er knapp 50 Minuten Originalmaterial neu integrierte: Darin bekommt Marlon Brandos Auftritt als Kurtz neue Facetten. Die finale Schnitt-Fassung präsentierte Francis Ford Coppola weitere zwei Jahrzehnte später.

Darsteller
Alter
  • FSK 16

Wertung

Wertung
Aktion
Spannung
Tiefe