Der Schatz im Wüstensand – Turkmenistans antikes Erbe
Gesellschaft (TUR,D 2020)
Turkmenistan galt lange Zeit als ärmste Region der Sowjetunion. Es gehört zu den wohl unbekanntesten Ländern der Welt. Heute haben Erdöl und Erdgas das Land reich gemacht. Zum ersten Mal seit zehn Jahren konnte ein Filmteam ungehindert beeindruckende Ausgrabungsorte besuchen und internationale Forscherteams bei der Arbeit an für lange Zeit "verbotenen" Plätzen begleiten. Vor 4000 Jahren lag ein Machtzentrum der antiken Welt in Turkmenistan. Obwohl zeitgleich mit den Hochkulturen Mesopotamiens und Ägyptens aufblühend, geriet das Reich "Margiana" vollständig in Vergessenheit. Erst vor Kurzem entdeckten Archäologen mitten in der Wüste Karakum in der damaligen Hauptstadt Gonur Depe Palastbauten und prächtige Grabschätze. Spektakuläre Luftaufnahmen zeigen die Dimensionen der "verlorenen" Metropolen in einer lebensfeindlichen Umwelt. Auch im benachbarten Ulug Depe bringt ein internationales Forscherteam monumentale Festungsanlagen ans Tageslicht. Die Ruinenstädte Merw und Köneügentsch werden von der UNESCO zu Stätten des Weltkulturerbes erklärt. Plötzlich gelangt Zentralasien in den Blickpunkt der Wissenschaft und der Medien. Warum stiegen seit der Bronzezeit in Turkmenistan mächtige Reiche auf und gingen wieder unter? DNA-Analysen belegen eine hohe Mobilität der Bevölkerung, Fernkontakte reichten bis nach Indien, den Ural und das Mittelmeer. Die Seidenstraße zwischen China und Europa wurde für Jahrtausende zur wichtigsten Handelsroute der Welt und machte Turkmenistan zum bedeutenden Hotspot der Geschichte.