Stefan Herheim – Das Drama liegt in der Musik
Kultur (A 2025)
Geboren in Oslo atmete Stefan Herheim von klein auf Theater- und Opernluft. Als Kind begleitete er seinen Vater, der in der Osloer Oper als Bratschist tätig war, zu den Proben, verbrachte mehrere Abende die Woche im Orchestergraben und fand in der Oper eine Art zweites Zuhause. Er lernte Cello, wirkte schon in jungen Jahren in Opernproduktionen mit und inszenierte im Puppentheater seines Kinderzimmers Opern, die er Freunden und Nachbarn vorführte. Heute zählt der Norweger zu den wichtigsten europäischen Opernregisseuren und ist zudem seit 2022 Intendant des MusikTheaters an der Wien. Die neue Dokumentation von Stein-Roger Bull und Arild Erikstad spürt Herheims Werdegang nach und begleitet ihn bei den Proben zu Johann Strauss' Operette "Die Fledermaus", die der Hausherr anlässlich des 200. Geburtstags des Walzerkönigs diesen Herbst selbst inszenierte. Vor 151 Jahren wurde "Die Fledermaus" im Theater an der Wien uraufgeführt und ist mittlerweile zum Inbegriff der Wiener Operette geworden – doch Stefan Herheim wollte eine neue Lesart finden und jeden Hinweis enthüllen, der in Strauss' Partitur verborgen liegt. Und es wäre nicht Herheim, wenn er nicht auch in dieser Inszenierung die Grenzen ausloten und das Publikum, wie auch das Ensemble, auf die Probe stellen würde. Dabei wird spürbar, dass der Künstler immer in Bewegung ist, seine Energie aus der Musik schöpft und seine Leidenschaft für Musiktheater und Oper die Triebfeder seines Lebens ist.
Wiederholung
Mo, 24.11.2025 | 01:10 - 02:05