Westart
Kultur (D 2025)
Schöne neue Arbeitswelt: Westart aus dem LVR-Museum Bonn: Die Welt der Arbeit ist im Umbruch und nicht nur Künstliche Intelligenz verändert gerade vertraute Berufsbilder in rasantem Tempo. Doch die Modernisierung der Arbeitswelt prägte bereits das frühe 20. Jahrhundert. Eine neue Ausstellung im LVR-Museum Bonn zeigt noch bis zum 12. April 2026, wie Künstlerinnen und Künstler auf diese Umbrüche reagierten: Ikonen der Neuen Sachlichkeit wie Leo Breuers "Kohlenmann" von 1931 treten in einen Dialog mit Arbeiten von Otto Dix, Conrad Felixmüller, Hannah Höch und Franz Wilhelm Seiwert. Ihre Werke feiern den technischen Fortschritt, prangern soziale Ungerechtigkeiten an und zeigen Visionen einer künftigen Gesellschaft. Westart-Moderatorin Mona Ameziane trifft in Bonn auf die Künstlerin Gertrud Riethmüller, die in ihren Installationen auf die historischen Arbeitswelten reagiert und damit unter anderem die Rolle von Frauen in der Handarbeit des 19. Jahrhunderts beleuchtet. Außerdem möchten wir von Kurator Thorsten Valk wissen: Was können wir aus der Vergangenheit für die Arbeistwelt der Zukunft lernen? / Zum 80. Geburtstag von Rolf Glasmeier: Ausstellung über den Künstler, Grafiker und Ausstellungsmacher im Kunstmuseum Gelsenkirchen Fast jede Gelsenkirchenerin und jeder Gelsenkirchener kennt seine knallig bunt bemalte, gepunktete Gasometer-Kugel am Rhein-Herne-Kanal, und auch in der Sammlung des Kunstmuseums Gelsenkirchen lassen sich zahlreiche seiner Werke finden. Nun widmet das Museum dem Künstler, Grafiker und Ausstellungsmacher Rolf Glasmeier (1945-2003) eine umfangreiche Retrospektive. Ausgebildet an der Ulmer Hochschule für Gestaltung, entwickelte Glasmeier einen international beachteten Stil, der geometrische Klarheit, serielle Strukturen und Partizipation verbindet. In den 1960er Jahren entstehen interaktive Plastiken, die das Publikum in den Prozess einbeziehen und eng mit der Industrie- und Bergbauregion Ruhr verbunden sind. Die Retrospektive anlässlich seines 80. Geburtstags lädt vom 16. November 2025 bis zum 8. März 2026 dazu ein, Glasmeiers vielseitiges Werk neu zu entdecken. Kino: Sascha Hilperts Film "Formen moderner Erschöpfung": Goethe sprach von "Weibischem Zagen", später wurde Nervenschwäche diagnostiziert, heute beschreibt "Burn-out" den Zustand, wenn einen Menschen die alltäglichen Kräfte verlassen. Regisseur Sascha Hilpert macht in seinem neuen dokumenarischen Spielfilm ein Sanatorium zum Schauplatz für eine Archäologie der Erschöpfung. Seit über hundert Jahren kommen Menschen an diesen Ort, die auf Heilung hoffen. Auch Nina und Henri, beide in der Lebensmitte, ausgebrannt und aus verschiedenen Milieus. Das Haus schneit ein und alles wird langsam und leise. Die Geister und Geschichten aus den langen Korridoren werden zum Begleiter ihrer Tage. Während die zwei sich die Leviten lesen und ihre Einsamkeit vergessen wollen, gräbt eine Historikerin im Hausarchiv nach Dokumenten aus der Frühzeit der Kuranstalt. Sie erforscht das Sanatorium als Knotenpunkt moderner Erschöpfungsgeschichte und spannt für eine Dissertation einen Bogen von der Neurasthenie zur "inneren Unruhe" der Gegenwart. / Ausstellung im Museum Ludwig: Smile! Wie das Lächeln in die Fotografie kam: Schon 1927 schrieb der Soziologe Siegfried Kracauer davon, dass sich die Welt – und damit auch der Mensch darin – ein "Photographiergesicht" zugelegt habe. Eine neue Ausstellung im Museum Ludwig in Köln will nun zeigen, dass sich daran bis heute nichts verändert hat. Ob wir lächeln, wenn wir wissen, dass wir fotografiert werden, ob wir dabei Zähne zeigen, hängt von gesellschaftlichen Konventionen und der Entwicklung der Fototechnik ab. Für den Einzug des Lächelns in die Porträts des 20. Jahrhunderts spielte die Entwicklung des Stummfilms eine bedeutende Rolle. Die Mimik war es, über die Regungen erzählt wurden. Dafür zoomte die Kamera immer näher an das Gesicht heran. Später dann kommt die Werbung hinzu, in der das Glücksversprechen eines Produkts durch das Strahlen der dargestellten Personen kommuniziert wird. Im Museum Ludwig kann nun noch bis zum 22. März sehen: Das Lächeln hat eine Geschichte. / Buchtipp: Frank Schätzing schreibt in "Spaceboy" über sein Idol David Bowie: Im Jahr 1969 ist Frank Schätzing 12 Jahre alt und nicht gerade der Experte für Coolness auf dem Schulhof eines Kölner Gymnasiums. Doch dann geht es plötzlich los in seinem Leben, denn ein neuer Musiklehrer mit langen Haaren legt eine Schallplatte auf: David Bowies "Space Oddity". Ab dann ist alles anders – eigentlich bis heute. Denn ein Leben lang hat dieser Jahrhundertkünstler Frank Schätzings eigenen Lebensweg begleitet, bereichert und immer wieder auf eigenartige Weise gespiegelt und durchquert. Seit über 20 Jahren gehört Schätzing nun zu den erfolgreichsten deutschen Gegenwartsautoren. "Der Schwarm", "Helden", "Limit" oder "Tod und Teufel": Bestseller. In "Spaceboy", erschienen im KiWi Verlag, erzählt er jetzt, wie es dazu kam – und welche Rolle die Pop-Ikone David Bowie dabei spielte.
- Schöne neue Arbeitswelt: Westart aus dem LVR-Museum Bonn.
- Zum 80. Geburtstag von Rolf Glasmeier: Ausstellung über den Künstler, Grafiker und Ausstellungsmacher im Kunstmuseum Gelsenkirchen.
- Kino: Sascha Hilperts Film "Formen moderner Erschöpfung".
- Ausstellung im Museum Ludwig: Smile! Wie das Lächeln in die Fotografie kam.
- Buchtipp: Frank Schätzing schreibt in "Spaceboy" über sein Idol David Bowie.
Wiederholung
Sa, 15.11.2025 | 18:15 - 18:45