28 Minuten

Tagesgeschehen (F 2025)
(1): Klimawandel und Rückgang des Konsums: Droht dem französischen Wein eine Durststrecke? Die Geografie des Weinanbaus verändert sich durch den Klimawandel grundlegend. In Frankreich beginnen Regionen, in denen bisher kein Wein angebaut wurde, wie die Bretagne, die Normandie oder Pas-de-Calais, eine eigene Weinbaubranche aufzubauen. Auch wenn diese neuen Entwicklungen den Eindruck einer regen Weinbautätigkeit erwecken, sind sie doch vor allem die Folge einer Krise im Weinsektor. Dürre und Hitzewellen beeinträchtigen auch in diesem Jahr wieder die Produktion, insbesondere im Bordelais und im Languedoc-Roussillon. Laut Landwirtschaftsministerium dürfte die französische Produktion in diesem Jahr bei 36 Millionen Hektoliter liegen, was einem Rückgang von 16 % gegenüber dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre entspricht. Gleichzeitig geht der Weinkonsum zurück. Im Jahr 1960 konsumierte ein Franzose/eine Französin durchschnittlich 127 Liter Wein pro Jahr, inzwischen sind es nur noch 40 Liter. Zu diesem Thema begrüßen wir die Journalistin und Weinhistorikerin Laure Gasparotto, die das Buch Le vin. Un peu, beaucoup, passionnément [Der Wein. Ein wenig, mehr, leidenschaftlich] im Verlag Le Robert veröffentlicht hat. (2): Muss sich Europa tatsächlich auf einen russischen Militärangriff auf seinem Boden vorbereiten? Am 13. Oktober erklärte der deutsche Bundesnachrichtendienst vor dem Parlamentarischen Kontrollgremium des Bundestags, dass Russland bis 2029 den Beschluss fassen könnte, "in einen direkten militärischen Konflikt mit der NATO" zu treten. Seit Beginn des Krieges in der Ukraine im Jahr 2022 gab es immer wieder solche Warnungen. Die jüngste Warnung steht jedoch in einem besonderen Zusammenhang. In den letzten Wochen waren mehrere europäische Länder Ziel von Angriffen, die Russland zugeschrieben werden. Dazu zählen Drohnenangriffe in Polen, die Verletzung des Luftraums durch Kampfflugzeuge in Estland sowie die Sabotage von Eisenbahnkabeln in Deutschland. Am Mittwoch, dem 15. Oktober, trafen sich die Verteidigungsminister der NATO-Mitgliedstaaten in Brüssel, um diese jüngsten Vorfälle zu besprechen. Anschließend fand ein weiteres Treffen der Verteidigungsminister der Mitgliedstaaten der Europäischen Union statt. Kürzlich hat Wladimir Putin die "zunehmende Militarisierung Europas" heftig kritisiert und eine "zumindest sehr überzeugende" Antwort auf die Bedrohungen angekündigt. Ende Juni verpflichteten sich die NATO-Staaten, bis 2035 jährlich 5 % ihres BIP für die Verteidigung auszugeben. Auf der EU-Ebene hatte die Europäische Kommission im März ein Weißbuch zur Verteidigung sowie einen Plan zur Stärkung der militärischen Kapazitäten bis 2030 vorgelegt. Ist die Bedrohung real? Oder ist sie eingebildet? Schließlich berichtet Xavier Mauduit über die Verlegung des längsten Unterwasserkabels im Mittelmeerraum, das Marseille mit Bizerte in Tunesien verbindet und die Anbindung zwischen beiden Kontinenten verbessern soll. Marie Bonnisseau beschäftigt sich mit dem Fall der "falschen" Verschwundenen des Pinochet-Regimes in Chile. Einige Nostalgiker des Diktators nutzen dieses Thema, um die Realität der Verschleppungen während der Diktatur zu leugnen.
- Klimawandel und Rückgang des Konsums: Droht dem französischen Wein eine Durststrecke?.
- Muss sich Europa tatsächlich auf einen russischen Militärangriff auf seinem Boden vorbereiten? Wie real ist die Bedrohung?.
- FSK o.A.