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ART
Do, 03.04.2025 | 03:50 - 04:35

Tagesgeschehen (F 2024)

Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche: Energieunabhängigkeit: Muss Europa seine Bergwerke wiedereröffnen? Die Europäische Kommission hat am 25. März 47 Bergbauprojekte in ganz Europa vorgestellt. Ziel dieses Plans ist es, "die Robustheit seiner Lieferketten zu stärken", insbesondere in Bezug auf kritische Rohstoffe wie Lithium, Nickel oder Kobalt. Ferner soll die Abhängigkeit Europas von für die industrielle Produktion unerlässlichen Rohstoffen aus dem Ausland – insbesondere aus China – verringert werden. Die Bergbauprojekte seien nach Angaben von EU-Kommissar Stéphane Séjourné "für die europäische Souveränität und Sicherheit notwendig". Aufgrund der durch den Abbau verursachten erheblichen Umweltverschmutzung stoßen sie bei Umweltschützern jedoch auf großen Widerstand. "Hasse es einfach, Europa wieder zu Hilfe zu kommen": Warum mag Amerika uns nicht mehr? Das amerikanische Magazin The Atlantic veröffentlichte am 26. März ein vertrauliches Gespräch zwischen mehreren Mitgliedern der Trump-Regierung in einem Gruppen-Chat, zu dem der Chefredakteur Jeff Goldberg versehentlich hinzugefügt wurde. Bei dem Gespräch ging es um den amerikanischen Angriffsplan gegen die Huthi-Miliz im Jemen. In einer Nachricht von Vizepräsident J.D. Vance hieß es unter anderem: "Hasse es einfach, Europa wieder zu Hilfe zu kommen." US-Verteidigungsminister Pete Hegseth fügte hinzu: "Ich teile deine Abscheu vor den europäischen Schmarotzern." Diese Aussagen erinnern an die polemische Rede des US-Vizepräsidenten gegenüber Europa auf dem am 14. Februar in München veranstalteten Sicherheitsgipfel. Seit dem Amtsantritt Donald Trumps im Weißen Haus haben die USA mit einem Rückzug aus der europäischen Verteidigung begonnen. Außerdem kündigte der US-Präsident die Einführung von Zöllen in Höhe von 25 % auf europäische Produkte an. Élise Dubreuil ist Kuratorin der Ausstellung "L'art est dans la rue" im Musée d'Orsay in Paris. Gezeigt werden 230 Werke aus dem goldenen Zeitalter der Straßenplakate und der Werbegrafik. Mit Plakaten aus der Zeit von der Erfindung des Buchdrucks bis heute zeichnet die Ausstellung u. a. die Entwicklung des illustrierten Aushangs in Paris in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach. Vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Umwälzungen und technologischer Entwicklungen war die Straße ein Ort der Verbreitung von Kultur sowie politischen und sozialen Gedanken. In der Nationalversammlung hat ein Sonderausschuss für die Abschaffung der Umweltzonen in den Ballungsräumen Frankreichs gestimmt. Bei den Umweltzonen handelt es sich um ein festgelegtes Gebiet in Stadtzentren, in dem der Verkehr von nicht als schadstoffarm gekennzeichneten Fahrzeugen verboten ist. Der Schriftsteller Alexandre Jardin hatte dazu gesagt, durch die Umweltzonen würden die Armen aus den Städten vertrieben, damit die Reichen besser atmen könnten. Der grüne Bürgermeister Lyons, Grégory Doucet, verteidigt diese Politik. Im Duell der Woche lässt Frédéric Says die beiden gegeneinander antreten. Die Staatsanwaltschaft des Pariser Strafgerichts forderte 18 Monate Haft für den Schauspieler Gérard Depardieu. In einem spannungsgeladenen Gerichtsverfahren standen sich die Verteidigung und die Anklage in zwei Lagern gegenüber. Paola Puerari berichtet. Marie-Hélène Sagasse ist achtzig Jahre alt und lebt im Baskenland. Ihr Vater, Jean Iribarne, war Widerstandskämpfer und wurde im Frühjahr 1944 von den Deutschen verhaftet und deportiert. Er kehrte nie zurück. Mehr als 80 Jahre später erhielt sie den Anruf eines Unbekannten und bekam die Brieftasche ihres Vaters zurück. Davon erzählt Claude Askolovitch in seiner Geschichte der Woche. Und schließlich zeigen wir Ihnen die internationale Schlagzeile über die Teilnahme Wolodymyr Selenskyjs am europäischen Verteidigungsgipfel, die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag "Kontinentaldrift" von Benoît Forgeard.

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